Als eine der bedeutendsten Interpretinnen der Werke von Richard Strauss hat sich Anne Schwanewilms weltweit einen Namen gemacht. Ihr großes Repertoire umfasst Partien wie Arabella, Ariadne
(„Ariadne auf Naxos“), Chrysothemis („Elektra“), Feldmarschallin („Der Rosenkavalier“), Kaiserin („Die Frau ohne Schatten“) und Danae („Die Liebe der Danae“) und erstreckt sich darüber hinaus auf
Rollen wie Elsa („Lohengrin“), Elisabeth („Tannhäuser“), Desdemona („Otello“), Marie („Wozzeck“) und Madame Lidoine („Dialogues des
Carmélites“). Die Sopranistin ist regelmäßig zu Gast an allen wichtigen internationalen Opernhäusern. Engagements führten sie unter anderem nach München, Dresden, Hamburg, Frankfurt, Amsterdam,
Wien, Zürich, London, Rom, Madrid, Barcelona, Mailand, New York, Chicago und Tokio. An der Sächsischen Staatsoper Dresden konnte sie unter der Leitung von Christian Thielemann große Erfolge als
Arabella und Chrysothemis („Elektra“) feiern, diese Partien sang sie unter anderem auch an der Wiener Staatsoper unter Ulf Schirmer und Franz Welser-Möst. Bei den Bayreuther und Salzburger
Festspielen war Anne Schwanewilms mehrfach zu Gast: nachhaltig beeindruckten ihre Auftritte als Carlotta in Schrekers „Die Gezeichneten“ und als Kaiserin in „Die Frau ohne Schatten“.
Die Sängerin arbeitet regelmäßig mit renommierten Dirigenten wie Christian Thielemann, Zubin Metha, Sir Simon Rattle, Daniel Barenboim, Franz Welser-Möst, Kent Nagano, Stefan Soltesz, Vladimir
Jurowski, Christoph von Dohnanyi, Simone Young, Christoph Eschenbach, und Riccardo Chailly zusammen. Auch auf dem Konzertpodium fühlt sie sich zu Hause: Engagements führten sie unter anderem zu
den Berliner Philharmonikern, den Symphonikern Hamburg, dem Leipziger Gewandhausorchester, dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem London Symphony Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra und
dem Orchestre National de France.
Anne Schwanewilms’ große Liebe gilt dem Lied. Sie hat sich zu einer der renommiertesten Künstlerinnen auf diesem Gebiet entwickelt und ist mit Liedprogrammen unter anderem regelmäßiger Gast in
der Wigmore Hall London, im Concertgebouw Amsterdam, beim Edinburgh Festival und der Hamburger Elbphilharmonie. Darüber hinaus gibt sie zahlreiche Meisterkurse und ist Mitglied der Jury des
internationalen Louis Spohr-Wettbewerbs. Als „wahrhafte Tonmalerin“ bezeichnete ein britischer Musikjournalist die Künstlerin in einer Konzertbesprechung. Begleitet von namhaften Pianisten wie
Malcom Martineau, Charles Spencer und Roger Vignoles konnte die Sängerin mit ihren Deutungen von Liedern von unter anderem Schumann, Wolf, Wagner, Liszt, Mahler, Strauss und Schönberg
künstlerische und musikalische Maßstäbe setzen. Dabei bescheinigen Musikkritiker ihr ein unfehlbares Gespür für die feinsten Details der Phrasierung, eine hohe Sensibilität im Umgang mit dem
Text, Glanz und Geschmeidigkeit der Stimme sowie eine große technische Expertise.
„Liederabende sind meine Inszenierungen“, sagte Anne Schwanewilms einmal in einem Interview. „Hier kann man etwas von Null erschaffen, mit den einfachsten Mitteln, nämlich nur mit der Stimme und
dem Klavier.“
In der Spielzeit 2015/16 war die Sopranistin in Dresden als Arabella und an der Bayerischen Staatsoper in München als Madame Lidoine („Dialogues des Carmélites“) zu erleben. Im Juli 2016 sang sie
Elsa bei den Münchner Opernfestspielen. Im Februar 2016 interpretierte sie bei einem Konzert mit dem Bayerischen Staatsorchester unter Zubin Mehta Schönbergs „Gurrelieder“, im Mai 2016 folgte in
Wien ein Auftritt in Alexander von Zemlinskys „Lyrischer Symphonie“ unter der Leitung von Vladimir Jurowski mit den Wiener Symphonikern sowie ein Gala-Konzert mit Alban Bergs „Sieben frühen
Liedern“ mit dem Orchestre de la Suisse Romande unter Mark Elder in Genf und Lausanne. Im Juni 2016 schloss sich ein Abend mit Liedern von Richard Strauss und Hugo Wolf in Glasgow und beim
Richard-Strauss-Festival in Garmisch-Partenkirchen an. Im November und Dezember 2016 gab Anne Schwanewilms Liederabende in Cardiff (wo sie auch für einen Meisterkurs verpflichtet war) und in der
Londoner Wigmore Hall. Im Dezember sang sie drei Mal den Sopranpart in Buckners f-Moll- Messe mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Christian Thielemann.
Für 2017 standen weitere Liederabende unter anderem in Liège, Leeds, London, New York und Washington in ihrem Terminkalender. Im Februar sang sie die Marschallin in „Der Rosenkavalier“ an der Bayerischen Staatsoper, im März folgte Elisabeth in „Tannhäuser“ und im Juli und August 2017 übernahm Anne Schwanewilms die Partie der Eva in der Neuproduktion von „Die Meistersinger von Nürnberg“ bei den Bayreuther Festspielen (Musikalische Leitung: Philippe Jordan, Regie: Barrie Kosky). 2019 sang sie der Bayerischen Staatsoper München die Partie der Isabella in der Neuproduktion von Ernst Kreneks „Karl V“ (Regie: Carlus Padrissa - La Fura dels Baus), Leonore an der Wiener Staatsoper und Kaiserin in einer konzertanten Aufführung von „Frau ohne Schatten“ in der Berliner Philharmonie. Einen großen Erfolg konnte sie auch mit einem Liederabend in der Elbphilharmonie Hamburg verzeichnen. Im Februar 2020 übernahm die Sopranistin die Titelpartie in der Neuinszenierung von Offenbachs „Die Großherzogin von Gerolstein“ an der Semperoper Dresden. 2022 gab sie mehrere Konzerte in Gijon und Oviedo, sowie am Nationaltheater Mannheim. 2023 stehen unter anderem Konzerttermine in Frankfurt und Hamburg ihrem Kalender.
Von Anne Schwanewilms liegt eine umfangreiche Diskografie vor. Bei den Opern- einspielungen finden sich unter anderem DVDs von „Die Gezeichneten“ (Salzburger Festspiele, Kent Nagano, DSO), „Die
Frau ohne Schatten“ (Salzburger Festspiele, Christian Thielemann, Wiener Philharmoniker), „Der Rosenkavalier“ (Fabio Luisi, Sächsische Staatskapelle Dresden) und „Dialogues des Carmélites“
(Simone Young, Hamburgische Staatsoper). Darüber hinaus legte die Sopranistin eine CD mit Musik von Richard Strauss
(„Vier letzte Lieder“ und Ausschnitte aus „Der Rosenkavalier“, „Capriccio“ und „Arabella“, Markus Stenz, Köln Gürzenich-Orchester), eine Richard Wagner-CD mit „Tristan und Isolde“, „Tannhäuser“
und den Wesendonck-Liedern (Cornelius Meister, RSO Wien) sowie mehrere reine Lied-Einspielungen unter anderem mit Werken von Liszt, Mahler, Schumann, Wolf und Schönberg vor. Im Mai 2016 erschien
ihre CD „Schöne Welt...“ mit Liedern von Franz Schubert, Franz Schreker und Erich Wolfgang Korngold, 2023 legte sie mit „Dennoch“ eine Einspielung von Liedern von Stefan Heucke nach Gedichten von
Hilde Domin vor.
Die Künstlerin erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. 2002 wurde sie von der Zeitschrift „Opernwelt“ zur Sängerin des Jahres gewählt. 2014 erhielt sie eine Grammy- Nominierung für die
CD-Einspielung von Strauss’ „Elektra“ unter der Leitung von Christian Thielemann, auf der sie als Chrysothemis zu hören ist. Die CD-Einspielung von Alban Bergs „Wozzeck“ mit Hans Graf und dem
Houston Symphony, auf der Anne Schwanewilms die Partie der Marie singt, wurde im Oktober 2017 mit dem ECHO Klassik und im Januar 2018 mit dem GRAMMY ausgezeichnet. 2019 erhielt die DVD „Die
Meistersinger von Nürnberg“ von den Bayreuther Festspielen mit Anne Schwanewilms als Eva einen OPUS Klassik.